A n z e i g e ( n )

Studie zu Singlebörsen zeigt:

Frauen durch geschönte Fotos kaum zu täuschen!

Auf Partnerbörsen im Internet stellen sich Singles möglichst positiv dar. Nicht wenige übertreiben und schummeln im Profil etwa bei Größe, Hobbys oder Alter. Oder sie stellen gar manipulierte Fotos ein, um das Interesse möglicher Partner zu steigern.

Doch selbst gut geschönte Fotos können Frauen nicht beirren. Denn Frauen können nach einer neuen Studie sogar ohne Foto allein am Profiltext weniger schöne Männer von optisch attraktiven Exemplaren unterscheiden.

Top-Gespür der Frauen oder Verkrampftheit der Männer?

In der Studie ließen Forscher der Villanova University, Philadelphia, 50 Studentinnen die Selbstdarstellungen und Fotos von 100 Männern im Alter von 22 bis 25 Jahren durchsehen. Dann studierten die Frauen 25 weitere Profile, diesmal aber ohne Fotos. Ziel war, zu bewerten, wie Reizvoll die einzelnen Kandidaten für sie waren, etwa für Verabredungen, feste Beziehungen oder Körperliches.

Das erstaunliche Ergebnis: Es gab eine hohe positive Korrelation zwischen der echten optischen Attraktivität eines Mannes und der Anziehungskraft des von ihm formulierten Textes.

Als Grund wird vermutet: Schöne Männer sind sich ihrer Attraktivität bewusst und entsprechend selbstsicherer. Deshalb schreiben sie Profiltexte lockerer und reizvoller. Weniger schöne Männer versuchen ihr optisches Defizit durch umso stärkeres Aufpeppen ihrer anderen Qualitäten im Profil auszugleichen. Doch das Ergebnis wirkt meist unnatürlich, vor allem auch durch Übertreibungen.

Doch was bedeutet das Problem frisierter Profile für die Wahl einer Partnerbörse?

Wie die Studie beweist, lassen sich nicht astreine Profile durch menschliche Intelligenz erkennen und aussortieren. Und das tun Frauen offenbar automatisch.

Doch auch wenn sich Frauen nicht so leicht durch frisierte Profile täuschen lassen, erhöhen diese doch stark die Gesamtzahl der scheinbar passenden männlichen Kandidaten, die einer Frau mit ihren individuellen Eigenschaften und Wünschen von einer Singlebörse präsentiert werden.

75% der Singles bezweifeln Ehrlichkeit in Partnerbörsen

Wie viele Teilnehmer von Partnerbörsen ihre Profile "frisieren", ist unbekannt. Aber drei von vier deutschen Singles bezweifeln die Ehrlichkeit von Menschen, die in Partnerbörsen aktiv sind; so eine Infratest-Studie unter Singles zwischen 35 und 60 Jahren von 2010. Diese Einschätzung ist sicher viel zu negativ. In einer anderen Umfrage gaben denn auch 78% der befragten deutschen Online-Suchenden an, selbst ehrlich bei ihren Angaben zu sein. Hier bleiben also 22%, die das nicht von sich behaupten. Fachleute schätzen aber, dass die Schönungsquote real doch bei stolzen 30-40% liegen dürfte.

Dadurch muss sich Frau durch sehr viel mehr Vorschläge arbeiten, als nötig. Bei kleinen Partnerbörsen, die im nahen regionalen Raum ohnehin kaum noch Kandidaten bieten, ist dies unbedeutend.

Will Frau aber in ihrer Region eine gewisse Mindestauswahl, die eine echte Chance für einen Volltreffer erst ermöglicht, kommt sie nicht an einer der großen, teilnehmerstarken Singlebörsen vorbei. Doch hier tritt leicht ein nachteiliger Effekt durch ein gefühltes Überangebot ein, wenn falsche Kandidaten durch frisierte Profile das Volumen konkreter Vorschläge aufblähen.

Aufgeblähtes Angebot durch viele falsche Kandidaten kann Erfolg verhindern

Denn in einem Überangebot liege eine Gefahr, so die Anthropologin Helen Fisher, eine der bekanntesten Forscherinnen auf dem Gebiet Liebe und Partnerschaft, in einem Interview mit FOCUS-Online in 2010. Sie habe festgestellt, dass je mehr Leute sich jemand online anschaue, desto seltener werde sich derjenige tatsächlich mit einem Kandidaten treffen. Ein Überangebot berge die Gefahr, sich weniger aufs Kennenlernen einzulassen und dafür stets nach Besserem zu suchen.

Auch können schon schlechte Erfahrungen mit nur einem "Fake-Kandidaten" manche danach so vorsichtig und überkritisch bei der Auswahl werden lassen, dass dann auch gute Kandidaten durch das persönliche Anforderungssieb fallen.

Welche ist am Ende die beste Singlebörse?

Personalaufwand beeinflusst Qualität

Das Fake-Problem ist ein Teilaspekt bei Partnerbörsen, in dem sich die Spreu vom Weizen trennen kann. Denn nur per Software lassen sich gefälschte Profile von Teilnehmern kaum aussortieren. Dazu bedarf es einer manuellen Prüfung mit menschlicher Intelligenz. Das führt naturgemäß zu höheren Personalkosten als bei Portalen, deren Computer alles weitgehend ohne menschliche Eingriffe abwickeln, und damit unvermeidlich zu höheren Preisen für die Nutzer.

Kostenlose Singlebörsen im Nachteil

Eine kostenlose Singlebörse kann in der Regel nur mit sehr geringen Personalkosten wirtschaftlich arbeiten und deshalb meist keine regelmäßigen manuellen Profilprüfungen durchführen.

Hingegen scheinen, laut Insidern, große Partnerbörsen wie etwa Neu viel Aufwand zu treiben, um dubiose Nutzerkonten zu verhindern und unehrliche Profile auszufiltern. Dies steigert die Erfolgsquote für ehrliche Nutzer und senkt die Wahrscheinlichkeit für schlechte Erfahrungen, welche die Online-Partnersuche komplett verleiden und gar zum Aufgeben der Suche im Internet führen können.

Anthropologin Helen Fisher:
Im Internet findet sich der Richtige leichter als in einer Bar

Wenn auch Singles zu 75% an der Ehrlichkeit von Partnerbörsen-Nutzern zweifeln, so glaubte nach derselben oben erwähnten Umfrage immerhin jeder zweite Single, er könne Frauen-Abstimmung zur Studie 'Wie Männer Frauen sehen' seinen idealen Partner doch prinzipiell online finden. Und so tummelten sich denn auch bereits 2010 gut 7,5 Millionen Deutsche monatlich in verschiedenen Singlebörsen, mit bis heute steigender Tendenz.

Auch die Anthropologin Helen Fisher gab im oben erwähnten FOCUS-Online Interview dem Gespür dieser Menschen prinzipiell recht. Sie meinte, man fände im Internet den Richtigen leichter als in einer Bar. Denn dort wisse man zunächst absolut nichts über eine neue Bekanntschaft. Im Internet hingegen gäben Menschen viel von sich preis. Und ein Kontakt mit Vorinformation sei für unser Gehirn natürlicher als eine zufällige Bar-Bekanntschaft. Das Web liefere Informationen über eine Person ähnlich wie früher eine traditionelle Gesellschaft. Das Internet entspräche gleichsam dem frühzeitlichen "Marktplatz", nur eben mit modernen Mitteln. Es übernähme die Rolle der Wasserstelle, wo das Mädchen den Jungen aus der Umgegend trifft, von dem es durch Dorftratsch und Mundpropaganda schon viel weiß.



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